Entscheidungshelfer Unterbewusstsein

So….zwei Kreativtrainings, ein Teambuilding, meine erste Laudatio und neun neue Werte-Bilder später ist mir nach einem Text über den Schatz des Unterbewusstseins und wie das Wissen um ihn mir bei Entscheidungen hilft.

Ich bin nicht in jeder Beziehung mit Herrn Freud d`accord, aber dieses Zitat möchte ich gern an den Anfang stellen:

„Wenn ich eine Entscheidung von nicht allzu großer Bedeutung fällen musste, habe ich es immer vorteilhaft gefunden, alles Für und Wider abzuwägen. In lebenswichtigen Dingen jedoch, sollte die Entscheidung aus dem Unbewussten kommen, irgendwo aus unserem Innern.“

Was denken Sie? Wie fällen Sie ihre Entscheidungen? Pro und Contra-Listen…Tagebuch über den inneren Kommentator? Nun….ich kann Ihnen sagen, dass es eine andere Technik gibt, die jüngsten Forschungen zufolge mit signifikant höherer Wahrscheinlichkeit zu guten Entscheidungen führt.

Vor einen Jahren führten die Psychologen Ap Dijksterhuis und Zeger von Olden dazu ein interessantes Experiment durch. Sie haben Personen gebeten, aus 5 Postern ein Lieblingsposter auszuwählen. Dazu haben sie 3 Gruppen gebildet von denen eine die Poster nacheinander betrachtet, Hauptgründe angeführt, für und wider analysiert, sorgfältig abgewogen und sich dann für eins entschieden hat. Die 2. Gruppe schaute auf alle 5 Poster und entschied dann spontan. Den Teilnehmern der 3. Gruppe wurden die Poster kurz vorgelegt, dann wurden Sie gebeten schwierige Anagramme zu lösen und anschließend die Poster erneut anzuschauen und ihre Wahl zu treffen. Die Teilnehmer durften das ausgewählte Poster behalten und nach ungefähr einem Monat haben die Forscher wieder Kontakt zu den Teilnehmern aufgenommen und gefragt, wie zufrieden sie mit dem ausgewählten Poster seien und zu welchem Preis sie es zurückkaufen könnten. Im Labor war die Gruppe, die sorgfältig überlegt hat am sichersten, die richtige Wahl getroffen zu haben….vier Wochen später ergab sich aber ein ganz anderes Bild und die Teilnehmer, die ihr Poster nach dem Lösen von Anagrammen gewählt hatten, waren mit ihrer Wahl am glücklichsten und wollten deutlich mehr Geld um sich von dem Druck zu trennen. Nun können Sie einwenden, dass die Auswahl, die in dieser Art von Studien getroffen wurde, keine Ähnlichkeit mit komplizierten Entscheidungen hat, tatsächlich aber haben die Forscher denselben Effekt immer wieder festgestellt (s. z.B. on making the right choice: The deliberation-without-attention effect. Science, 311, 1005-1007) (Quelle u.a. R. Wiseman)

Und warum nun ist das so? Die Macht des Unbewussten ist ein solcher Schatz!!! Sie kann genutzt werden um kreativer zu werden und auch dazu, bessere Entscheidungen zu treffen. Bei „kleinen“ Wahlmöglichkeiten kann ihr bewusster Geist die Situation gut rational und nüchtern analysieren und sich für die beste Handlungsweise entscheiden. Wird es aber zu komplex ist er begrenzt und daher nicht so erfolgreich. Anstatt die Situation als ganzes zu sehen, neigt der bewusste Geist dazu, sich auf die auffälligsten Elemente zu konzentrieren und dabei den Gesamtzusammenhang aus den Augen zu verlieren (kenn ich übrigens gut auch aus anderen Situationen ;-)) Und da punktet nun mal wieder unser Unbewusstes das sich langsam sozusagen im Hintergrund durch die Fakten arbeitet und eine ausgewogene Entscheidung trifft.

Unser Gehirn ist so wunderbar!!! Dazu aber demnächst noch mehr…fürs Erste freue ich mich darüber, dass ich eine Möglichkeit habe, mein Unbewusstes in die Entscheidungsfindung einzubinden……dann kann ich mich auch fein rausreden ;-))

Das war natürlich nicht ernst gemeint, denn den Opferstandpunkt habe ich ja schon lange abgewählt und lebe bestens damit!

In diesem Sinne eine sonnige Zeit,

Birgit Dierker

Atelier werke und werte